Deutschlands längste Rastbank
- Thomas
- 14. März
- 2 Min. Lesezeit
Frühlingswanderung auf dem Silberdistelweg
Heute nehmen wir euch zu einer traumhaft schönen und leicht gehenden Frühlingswanderung im Naturpark Almühltal mit. Der Pfad bietet euch ein Naturerlebnis, Informationen und eine Wanderung durch die vielfältigen Lebensräume der Juralandschaft.

In Obereichstätt startet der Naturlehrpfad und geht hinauf auf die Hochfläche des Blumenbergs nach Schernfeld. Mit 8,3 km und einer Dauer von ca. 3 h ist die Rundtour ein Superstart ins Wanderjahr 2025. Mit insgesamt 13 Stationen wird über die Geologie und Vegetation der Jurahänge informiert.

Nach ca. 15 min. und ein paar wenigen Höhenmetern erreichen wir die Dolomiten, genauer gesagt die Felstürme aus Dolomitgestein. Die malerischen Felstürme über der Ortschaft stammen aus einer Zeit, in der diese Gegend von Meer bedeckt war.
In der Zeit des Oberjura verwandelten sich diese Kalkschwammriffe in Dolomitengestein, während sich das Meer zurückzog und verlandete. Kleine Höhlen und Nischen an den Felstürmen bieten Brutplätze für verschiedene Vogelarten. Auch der scheue, selten gewordene Uhu, unsere größte, heimische Eulenart, brütet im Altmühltal.

Wir steigen weiter auf und nach ca. 30 min. haben wir alle 240 m Höhenmeter absolviert. Wir sehen die großflächigen Trocken- und Halbtrockenrasen. Sie sind von Menschen geschaffene Lebensräume. Entstanden ist diese Kulturlandschaft seit dem Mittelalter durch die Rodung des Waldes und regelmäßige Beweidung durch Schafe und Ziegen. Im Naturpark Altmühltal prägen sie das Landschaftsbild.

Der Weg verläuft eben weiter und wir genießen den Blick in das Altmühltal. Kurz darauf erreichen wir Deutschlands längste Bank. Den Titel hatte sie mit Fertigstellung im Jahr 2011 erhalten. Aus einem 36,5 m und ca. 100 Jahre altem Baumstamm wurde diese gefertigt. Die gut 5 t schwere Douglasie kommt aus dem Werdenfelser Land in den bayerischen Alpen. Auf der Bank findet ohne Probleme eine ganze Schulklasse Platz.
Wir wandern weiter und nach wenigen Gehminuten sehen wir einen der hier zahlreich existierenden Steinbrüche. In den ehemaligen Steinbrüchen wird der sogenannte Treuchtlinger Marmor oder Jura-Marmor abgebaut. Der Jura-Marmor ist kein echter kristalliner Marmor, sondern ein Marmor im technischen Sinn, das heißt ein schleif- und polierbarer Kalk. Der Jura-Marmor kommt seit sehr vielen Jahren nicht nur innerhalb Deutschlands bei verschiedenen Bauten zum Einsatz. Den weitesten bekannten Weg hat er in den Mittleren Osten zurückgelegt und ziert die Außenfassade des Al Hamra-Towers in Kuwait.

Der weitere Weg ist geprägt von Pflanzen und Tieren. So sind hier z. B. der Schwalbenschwanz oder der Schachbrettfalter, zwei Schmetterlingsarten, heimisch. Im Frühjahr sieht man die Küchenschelle (Foto) blühen oder eben die Silberdistel - Namensgeber für diese wundervolle Wanderung. In den vielen Hecken finden zahlreiche Tierarten Nahrung, Schutz, Nist- und Brutplätze.
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